Gernot Bartl
Der Spaziergänger
Seit meinem Beitrag aus dem letzten Jahr ist schon ein Jahr mit der „sich weit verbreitenden, ganze Länder oder Landstriche erfassenden Seuche; Epidemie großen Ausmaßes“ (laut Duden für Pandemie) vergangen. Was habe ich daraus gelernt? Von 0 auf 100 alles anders! Von China kommen Viren zu uns, schneller als wir glauben. Viren kennen keine Grenzen und keine Gesellschaftsunterschiede, sie sind unberechenbar, kennen noch kein Ablaufdatum. Wie soll ich das nun meinen Enkelkindern erklären, mit Unterstützung der Eltern und der Verantwortlichen in den Schulen?
LERNEN VON DEN GROSSEN
Also, Johanna (bald sieben Jahre), Franziska (zehn Jahre), kommt zu mir und bedient euch aus der Süßigkeitenschale – Bestechung ist immer gut! Nehmt eure Handys beziehungsweise Spielhandys, die ihr in der Freizeit am liebsten in der Hand habt, und schreibt: Händewaschen – HW, Abstand – A, Maske – M! Mit Hilfe der Großen gelang das auch der Kleinen schon zu Beginn der Pandemie.
ENTLASTEN, ENTLASTEN, ENTLASTEN
Die Kinder spüren die Mehrbelastung für die Eltern, aber auch jene der Großeltern. Sie wissen, wann Schule ist und wann nicht, wann sind Geschäfte offen, wann nicht, zu welcher Zeit sind Lokale offen, wann nicht, wann ist Homeoffice und wo ist … usw. usw. Die Enkelkinder lernten schnell, und wir Großeltern versuchen mit Hilfe des Kalenders nachzukommen… schwer, schwer! Doch wie können wir Oldies unseren Nachkommen derzeit helfen? Entlasten, entlasten und nochmals entlasten!
LERNEN MIT DEN KLEINEN
Omi und Opa lernen mit den Schulaufgaben der Enkelkinder mit, was unseren grauen Zellen auch nicht schlecht tut. Gute Noten in der Schule erfreuen Eltern und Großeltern. Die Großeltern sind Transportunternehmen für die Kleinen, Einkaufsbegleiter, Verwöhner – was ihnen zusteht –, und die Jugend ist dafür Lastenträger. Die Wochenenden gehören der Frau Mutter für sportliche Tätigkeiten mit den Kindern. Wie man sieht, ist bei entsprechender Organisation für eine Großfamilie bei allen zusätzlichen Belastungen auch Freude und geringe Erholung dabei. Immer im Interesse der Jugend in dieser schwierigen Zeit.
VIRTUELLER SPAZIERGANG
Um allen Schwierigkeiten der Pandemie aus dem Weg zu gehen, gibt es leider kaum noch Spaziergänge mit den Kids in der Stadt. Doch etwas wurde entdeckt: Das tolle Brettspiel für Jung und Alt – „one day in Villach im Sommer oder im Winter“. Ein Spielstein pro Person, es können viele Personen mitspielen, und ein Würfel. Und schon geht’s los. 33 Spielstationen sind je Saison zu durchlaufen. Nach kürzester Zeit lachen und freuen sich alle Spielteilnehmer und haben die schlimme Zeit, in der wir derzeit leben, vorübergehend vergessen. Also, geschätzte Leserinnen und Leser, ein Spaziergang in unserer Stadt ist bei gutem Willen immer ein Erlebnis und fördert unsere Jugend. Bleiben oder werden Sie gesund!