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Donnerstag, 26. Dezember 2024

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Googeln im Microsoft-Metaverse

Wenige Menschen und die Bestätigung so mancher Vorurteile. Carmen Dullnig von der gleichnamigen Villacher Werbeagentur berichtet vom Besuch bei den weltgrößten Tech-Konzernen in Dublin.

Google, Facebook, Instagram, LinkedIn und Microsoft: Unternehmen, mit denen jede und jeder von uns täglich zu tun hat. Im Zuge einer Studienreise mit Create Carinthia, der Dachmarke der Kärntner Werbebranche, bot sich die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen dieser Tech-Giganten zu werfen. Nicht nur in das Innere ihrer Firmengebäude, sondern auch in deren Unternehmenskulturen.

Erste Station: Facebook und Insta
… oder eigentlich: Meta Platforms. „Nachdem wir unsere Namens-Badges erhalten und die Security passiert haben, betreten wir eine kleine Stadt im Inneren des riesigen Gebäudes. Vor uns türmen sich mehrstöckige Glasfassaden, die schon etwas an Glanz eingebüßt haben. Das Interieur wirkt pompös, zugleich aber in die Jahre gekommen. Alles kein Problem. Denn vom Guide, der uns begleitet, erfahren wir, dass viele der Tausenden Beschäftigten oft mehrere Monate oder länger vom Home-Office aus arbeiten. Von irgendwo in der Welt.“ Die Großraumbüros sind leer. Die wenigen Anwesenden unterhalten sich in kleinen Meeting Booths. Die Work-Lifestyle-Balance halten sie beim Tischtennis, Xbox-Spielen oder bei der Maniküre aufrecht. Es gibt sogar einen hauseigenen Bienenstock. Das alles darf fotografiert werden. In den Räumen, in denen tatsächlich gearbeitet wird, ist das verboten. Egal, wie man hier den Tag verbringt: Am Ende zählt die Performance. Auch für den Konzern als Ganzes. Darum zieht ein Großteil der Beschäftigten aktuell nach Portugal, wo Meta ähnliche Steuervorteile wie in Irland winken, bei niedrigeren laufenden Kosten.

Nächster Halt:
LinkedIn und Microsoft

Beim benachbarten Mitbewerber (LinkedIn gehört seit 2016 zu Microsoft) wirkt alles deutlich besser in Schuss. Die Einrichtung sieht moderner und teurer aus. Auch hier wird einiges geboten, um den Kopf in kürzester Zeit wieder frei zu bekommen: von Schaukeln bis zu Billardtischen, sogar ein Lauftrack am Dach, ein Yoga-Areal und eine Minigolfanlage. Das einzige, was man auch hier kaum zu Gesicht bekommt, sind Leute, die tatsächlich arbeiten.

Beim Besuch im vergangenen Juni war gerade Pride Month. 
LinkedIn bemüht sich, auch dem gerecht zu werden.
Beim Besuch im vergangenen Juni war gerade Pride Month. LinkedIn bemüht sich, auch dem gerecht zu werden.

Last Stop: Google
Die einzige Ausnahme bei der Umschau ist Google: „Wir werden von einer gut vorbereiteten Crew empfangen, zunächst in die hauseigene Cafeteria eingeladen und dann durch die Gebäude geführt. Wir dürfen nach Herzenslust fotografieren, und es herrscht insgesamt ein reger Wissensaustausch. In Summe spiegeln unsere Besuche die Tech-Konzerne so wider, wie man sie auch als User oder Kunde wahrnimmt. Der Glanz von Facebook verblasst, und der Guide vor Ort wirkt ähnlich auskunftsfreudig wie der Support im Netz. LinkedIn ist bemüht und zugleich ein wenig bieder und verstrebert.“ Bei Microsoft versucht man erst gar nicht, cool zu wirken. Hier erklären dafür waschechte Nerds die unglaublichsten Entwicklungen, die vielleicht mal jemand brauchen wird. Google hinterließ den besten Eindruck: Freundliches, gut gelauntes Personal und Kommunikation auf Augenhöhe – auch mit der kleinen Delegation aus Kärnten.

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Wenige Menschen und die Bestätigung so mancher Vorurteile. Carmen Dullnig von der gleichnamigen Villacher Werbeagentur berichtet vom Besuch bei den weltgrößten Tech-Konzernen in Dublin.

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Erste Station: Facebook und Insta
… oder eigentlich: Meta Platforms. „Nachdem wir unsere Namens-Badges erhalten und die Security passiert haben, betreten wir eine kleine Stadt im Inneren des riesigen Gebäudes. Vor uns türmen sich mehrstöckige Glasfassaden, die schon etwas an Glanz eingebüßt haben. Das Interieur wirkt pompös, zugleich aber in die Jahre gekommen. Alles kein Problem. Denn vom Guide, der uns begleitet, erfahren wir, dass viele der Tausenden Beschäftigten oft mehrere Monate oder länger vom Home-Office aus arbeiten. Von irgendwo in der Welt.“ Die Großraumbüros sind leer. Die wenigen Anwesenden unterhalten sich in kleinen Meeting Booths. Die Work-Lifestyle-Balance halten sie beim Tischtennis, Xbox-Spielen oder bei der Maniküre aufrecht. Es gibt sogar einen hauseigenen Bienenstock. Das alles darf fotografiert werden. In den Räumen, in denen tatsächlich gearbeitet wird, ist das verboten. Egal, wie man hier den Tag verbringt: Am Ende zählt die Performance. Auch für den Konzern als Ganzes. Darum zieht ein Großteil der Beschäftigten aktuell nach Portugal, wo Meta ähnliche Steuervorteile wie in Irland winken, bei niedrigeren laufenden Kosten.

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