7.2 C
Villach
Samstag, 15. März 2025

Unabhängiges Stadt-Umland-Magazin

„Kärntner Geschichte in spektakulärer Kulisse“

Statt Adler und Falken dominiert heuer von 12. Juni bis 2. Juli auf der Burg Landskron ein historisches Theaterspektakel: „Der Fluch der Rose“. Im Gespräch mit Projektleiter und Regisseur Alfred Meschnigg, vieljähriger Leiter der Villacher Kulturabteilung und Initiator zahlreicher Aufsehen erregender Kulturerlebnisse.

Wie kam es zum „Der Fluch der Rose“ und die Ansiedlung des historischen Stücks am Beginn des 16. Jahrhunderts mit Magnaten wie Jakob Fugger und geschichtlich so stark gewichteten Orten wie Venedig, Bozen oder Arnoldstein?
MESCHNIGG: Für Iny Lorentz bildeten die um 1500 errichtete Fuggerau in Gailitz, das Arnoldsteiner Kloster mit der Legende „Die weiße Rose“ die Reizwörter, um meiner Einladung, nach Kärnten zu kommen, zu folgen. Ein Jahr nach ausgedehnten Recherchen in Kärnten, Slowenien, durchs Kanaltal, nach Venedig und Bozen war das Buch „Der Fluch der Rose“ verfasst. Und ein Jahr darauf meldet der Verlag bereits 250.000 verkaufte Exemplare. Am 13. März kommen die beiden Autoren, die unter dem Pseudonym Iny Lorentz schreiben, zur Buchpräsentation in den Bambergsaal.

Fußt das Stück auf tatsächlichen Begebenheiten?
Ja, sowohl die historischen Persönlichkeiten und deren Handeln als auch die historischen Orte sind fundiert. Die Handlung in der Bühnenfassung spielt zwischen 1495 und 1508. 1495 gründet Jakob Fugger in Gailitz eine Metallverarbeitung, Kaiser Maximilian ist Besitzer der Burg Landskron, der Doge Loredan lässt in seiner argen Bedrängnis 1508 in der Fuggerau Kanonen stehlen. Innerhalb dieser Zeit sterben im Kloster Arnoldstein vier Äbte.

DAS WETTER ALS RISIKO
Worin bestehen für Sie die größten Herausforderungen bei der Umsetzung des Stückes?
Der finanzielle Aufwand für das Schaffen der Voraussetzungen, um im steinigen Hügel innerhalb der Burgmauern spielen zu können, ist gigantisch: Terrassen für die Spielflächen, Licht- und Tontechnik, Zuschauertribüne, Zelte für die Darstellerinnen und Darsteller bis hin zu einer WC-Anlage! Das alles für die Dauer von fünf Wochen. Dazu kommt das Risiko möglicher Wetterkapriolen.

Woher kommen die Darstellerinnen und Darsteller?
Sie kommen aus ganz Mittelkärnten. Bei einem solchen Mega-Theater-Ereignis muss das übliche Schubladen-System vergessen werden – es machen dabei rund 50 Akteurinnen und Akteure mit, die das Schauspiel als Beruf ausüben, solche, die in der Ausbildung stehen, und solche, die in den vielen Gruppen jahrelang große Spielerfahrung gesammelt haben. Sie alle sind innerhalb einer so bunten Gemeinschaft motiviert, für das Abenteuer „Landskron“ ein starkes Ensemble zu bilden.

UNGEWISSES ABENTEUER
Wie ist das finanzierbar?
Es war von Anfang an klar, bei diesem Mega-Projekt kann es bis auf den Ersatz der Fahrtkosten weder Honorare noch versteckte Aufwandsentschädigungen auch für mich nicht geben. Auch nur geringe Entschädigungen machen dieses Projekt unfinanzierbar. Ich fühl‘ mich sehr geehrt, zu wissen: Alle tauchen mit mir trotz dieser Ausnahmesituation kopfüber ins ungewisse Abenteuer. Verrückt? Ja, schon! Der historische Roman umfasst 659 Seiten.

Wie kann man sich die Bühnenfassung vorstellen?
Sie besteht aus rund 50 Szenen, die in einer „Geländebreite“ von 23 Metern auf zwölf terrassenförmigen Spielstätten filmschnittartig „abrollen“ werden – die Musik dazu komponiert Stephan Kühne.

VOLLSTES VERTRAUEN
Inwieweit bringt sich das Autorenduo vor Ort bei der Umsetzung des Stückes ein?
Beide vertrauen mir voll! 2015 habe ich auf Schloss Runkelstein bei Bozen die Spielfassung von deren Bestseller-Roman „Die Wanderhure“ und 2023 in Aguntum bei Lienz die Bühnenfassung von „Das Mädchen von Agunt“ mit großem Erfolg in Szene gesetzt. Die beiden Autoren wollen keine Textfassung sehen, sondern erst die Premiere miterleben.

ZEITLOSE BEGRIFFE
Mittelalterliche Liebe, Intrige, Spionage, Verrat dominieren die Szenen – lässt sich die Handlung auch in die Jetztzeit mit ihren gesellschaftlichen Verwerfungen projizieren?
Ja, sehr wohl! Alle diese Begriffe sind zeitlos. Verbotene Liebe, gnadenlose Intrigen über die neuen Medien, Spionagen über die Hacker und Drohnen, gesellschaftliche und politische Verwerfungen sind heute aktueller denn je.

Ein mörderischer Mönch steht dem Glück zweier Liebender auf einem dramatischen Lebensweg entgegen – aber am Ende kriegen sie sich hoffentlich doch?
Das muss wohl so sein – lieber keine Neuauflage der tragischen Geschichte von Romeo und Julia.

WAS WIR VERSÄUMEN, WENN …
… wir nicht hingehen?
Ein Stück Kärntner Geschichte, gespielt von einem sehr motivierten Ensemble in einer spektakulären Kulisse an einem der schönsten Orte Österreichs in der Mitte unseres Bundeslandes.

www.sommerspiele-landskron.at

Ähnliche Artikel

- Bezahlte Werbung -spot_img
- Bezahlte Werbung -spot_img
- Bezahlte Werbung -spot_img

Beliebte Berichte

„Kärntner Geschichte in spektakulärer Kulisse“

Statt Adler und Falken dominiert heuer von 12. Juni bis 2. Juli auf der Burg Landskron ein historisches Theaterspektakel: „Der Fluch der Rose“. Im Gespräch mit Projektleiter und Regisseur Alfred Meschnigg, vieljähriger Leiter der Villacher Kulturabteilung und Initiator zahlreicher Aufsehen erregender Kulturerlebnisse.

Wie kam es zum „Der Fluch der Rose“ und die Ansiedlung des historischen Stücks am Beginn des 16. Jahrhunderts mit Magnaten wie Jakob Fugger und geschichtlich so stark gewichteten Orten wie Venedig, Bozen oder Arnoldstein?
MESCHNIGG: Für Iny Lorentz bildeten die um 1500 errichtete Fuggerau in Gailitz, das Arnoldsteiner Kloster mit der Legende „Die weiße Rose“ die Reizwörter, um meiner Einladung, nach Kärnten zu kommen, zu folgen. Ein Jahr nach ausgedehnten Recherchen in Kärnten, Slowenien, durchs Kanaltal, nach Venedig und Bozen war das Buch „Der Fluch der Rose“ verfasst. Und ein Jahr darauf meldet der Verlag bereits 250.000 verkaufte Exemplare. Am 13. März kommen die beiden Autoren, die unter dem Pseudonym Iny Lorentz schreiben, zur Buchpräsentation in den Bambergsaal.

Fußt das Stück auf tatsächlichen Begebenheiten?
Ja, sowohl die historischen Persönlichkeiten und deren Handeln als auch die historischen Orte sind fundiert. Die Handlung in der Bühnenfassung spielt zwischen 1495 und 1508. 1495 gründet Jakob Fugger in Gailitz eine Metallverarbeitung, Kaiser Maximilian ist Besitzer der Burg Landskron, der Doge Loredan lässt in seiner argen Bedrängnis 1508 in der Fuggerau Kanonen stehlen. Innerhalb dieser Zeit sterben im Kloster Arnoldstein vier Äbte.

DAS WETTER ALS RISIKO
Worin bestehen für Sie die größten Herausforderungen bei der Umsetzung des Stückes?
Der finanzielle Aufwand für das Schaffen der Voraussetzungen, um im steinigen Hügel innerhalb der Burgmauern spielen zu können, ist gigantisch: Terrassen für die Spielflächen, Licht- und Tontechnik, Zuschauertribüne, Zelte für die Darstellerinnen und Darsteller bis hin zu einer WC-Anlage! Das alles für die Dauer von fünf Wochen. Dazu kommt das Risiko möglicher Wetterkapriolen.

Woher kommen die Darstellerinnen und Darsteller?
Sie kommen aus ganz Mittelkärnten. Bei einem solchen Mega-Theater-Ereignis muss das übliche Schubladen-System vergessen werden – es machen dabei rund 50 Akteurinnen und Akteure mit, die das Schauspiel als Beruf ausüben, solche, die in der Ausbildung stehen, und solche, die in den vielen Gruppen jahrelang große Spielerfahrung gesammelt haben. Sie alle sind innerhalb einer so bunten Gemeinschaft motiviert, für das Abenteuer „Landskron“ ein starkes Ensemble zu bilden.

UNGEWISSES ABENTEUER
Wie ist das finanzierbar?
Es war von Anfang an klar, bei diesem Mega-Projekt kann es bis auf den Ersatz der Fahrtkosten weder Honorare noch versteckte Aufwandsentschädigungen auch für mich nicht geben. Auch nur geringe Entschädigungen machen dieses Projekt unfinanzierbar. Ich fühl‘ mich sehr geehrt, zu wissen: Alle tauchen mit mir trotz dieser Ausnahmesituation kopfüber ins ungewisse Abenteuer. Verrückt? Ja, schon! Der historische Roman umfasst 659 Seiten.

Wie kann man sich die Bühnenfassung vorstellen?
Sie besteht aus rund 50 Szenen, die in einer „Geländebreite“ von 23 Metern auf zwölf terrassenförmigen Spielstätten filmschnittartig „abrollen“ werden – die Musik dazu komponiert Stephan Kühne.

VOLLSTES VERTRAUEN
Inwieweit bringt sich das Autorenduo vor Ort bei der Umsetzung des Stückes ein?
Beide vertrauen mir voll! 2015 habe ich auf Schloss Runkelstein bei Bozen die Spielfassung von deren Bestseller-Roman „Die Wanderhure“ und 2023 in Aguntum bei Lienz die Bühnenfassung von „Das Mädchen von Agunt“ mit großem Erfolg in Szene gesetzt. Die beiden Autoren wollen keine Textfassung sehen, sondern erst die Premiere miterleben.

ZEITLOSE BEGRIFFE
Mittelalterliche Liebe, Intrige, Spionage, Verrat dominieren die Szenen – lässt sich die Handlung auch in die Jetztzeit mit ihren gesellschaftlichen Verwerfungen projizieren?
Ja, sehr wohl! Alle diese Begriffe sind zeitlos. Verbotene Liebe, gnadenlose Intrigen über die neuen Medien, Spionagen über die Hacker und Drohnen, gesellschaftliche und politische Verwerfungen sind heute aktueller denn je.

Ein mörderischer Mönch steht dem Glück zweier Liebender auf einem dramatischen Lebensweg entgegen – aber am Ende kriegen sie sich hoffentlich doch?
Das muss wohl so sein – lieber keine Neuauflage der tragischen Geschichte von Romeo und Julia.

WAS WIR VERSÄUMEN, WENN …
… wir nicht hingehen?
Ein Stück Kärntner Geschichte, gespielt von einem sehr motivierten Ensemble in einer spektakulären Kulisse an einem der schönsten Orte Österreichs in der Mitte unseres Bundeslandes.

www.sommerspiele-landskron.at

Ähnliche Artikel