Sachliche und konstruktive Diskussionen im Treffner Gemeinderat unter Vorsitz von Bürgermeister Klaus Glanznig am Dienstag, 11. März, zu einem heiklen Thema: Die Kosten für die neue Sport- und Mehrzweckanlage erhöhten sich unerwartet von 3,4 auf 4,3 Millionen Euro. Der geänderte Finanzierungsplan wurde bei einer Enthaltung beschlossen.
Anlass der Kritik an der Kostenüberschreitung – zuvor bereits dem Gemeindevorstand präsentiert – war der Bericht von Kontrollausschussobmann GR Mag. Ernst Krainer nach durchgeführter Prüfung. Die Überschreitung löste in der Folge etliche Wortmeldungen aus und fand einige Kritikpunkte, die Bürgermeister Klaus Glanznig plausibel erläuterte und die Ursachen für die Mehrkosten erklärte. Vom ursprünglichen Grobkonzept her sei einiges nicht vorhersehbar und kalkulierbar gewesen, unter anderem die nahezu völlige Zerstörung von Räumlichkeiten im Sporthaus durch das Hochwasser sowie notwendig Mehrleistungen und erhebliche Zusatzleistungen.
„Am Gesamtprojekt einiges optimiert“
Wiederholt dahingehend kritisiert wurde die Projektleitung, dass sie die Gemeindegremien im Zusammenhang mit den sich bereits abzeichnenden Mehrkosten nicht auf dem Laufenden hielt. Diese Kritik – so Glanznig – sei berechtigt, aber es konnte am Gesamtprojekt einiges optimiert werden und die Qualität des Gesamtprojektes wesentlich erhöht werden. „Für unsere Gemeinde entstand kein finanzieller Schaden, weil es gelungen ist, nach zahlreichen Besprechungen die Förderquote durch das Land und Bund entsprechend zu erhöhen. Mehr als 99 Prozent der Gesamtkosten resultieren aus Förderungen des Bundes und Landes“, betonte der Bürgermeister.
Vier Millionen Euro an Katastrophenschaden
„Die vom Projektleiter perfekt vorbereiteten Unterlagen wurden vom Land, also der Aufsichtsbehörde des Amtes der Kärntner Landesregierung, geprüft, anerkannt und an den Bund weitergeleitet. Knapp vier Millionen Euro wurden als Katastrophenschaden festgestellt. Dabei beträgt die Förderungsquote 50 Prozent“, so Glanznig weiter, der sich insbesondere bei Sportreferent LH Peter Kaiser und Gemeindereferent LR Daniel Fellner für die großartige Unterstützung bedankte. „Nur so war es möglich, aus den zwei zerstörten Sportanlagen im Ortskern von Treffen eine moderne Sport- und Mehrzweckanlage zu errichten.“
„Gestalten und nicht nur Verwalten“
Glanznig, bereits vier Jahrzehnte kommunalpolitisch aktiv, ließ nicht unerwähnt, dass in dieser Zeit im Zusammenwirken zwischen den Fraktionen über die Parteigrenzen hinweg im Sinne von „Gestalten und nicht nur Verwalten“ gerade in kritischen Phasen eine Reihe sehr wichtiger Vorhaben für die Marktgemeinde Treffen gelungen sei. „Es erfüllt mich mit Stolz, dass wir so vieles gemeinschaftlich erreichen konnten!“
BH-Kontrolle: Plausibel und nachvollziehbar
Zum Ausdruck kam auch, dass das Projekt und die Auftragsvergaben vom Kontrollorgan (BH Villach/Verwaltungsgemeinschaft) geprüft, und anerkannt worden war. Bestätigt wurde dies durch Ing. Christian Unterkofler (Bezirkshauptmannschaft). Aus seinem Kontrollbericht geht hervor, dass die Mehrleistungen und Zusatzleistungen auf Plausibilität geprüft, nachvollziehbar und für in Ordnung befunden worden seien. Der Gemeinderatssitzung wohnten auch Vertreter der Feuerwehr mit Kommandant GFK Daniel Frank sowie eine Abordnung des SV Treffen, Fußball, mit Obfraustellvertreterin Verena Krall bei.
Großer Mehrwert für die Gemeinde
Für seine „Ausdauer und Hartnäckigkeit“ wurde Glanznig Anerkennung und Dank ausgesprochen – als unermüdlicher Motor für die Beseitigung der Katastrophenschäden, des Wiederaufbaus, der Hochwasserschutzmaßnahmen und die Realisierung der neuen Sport- und Mehrzweckanlage im Ortszentrum. „Es wurde für unsere Gemeinde ein enormer Mehrwert geschaffen, für uns, unsere Jugend und die nächsten Generationen“, unterstrich Vizebürgermeister Andreas Fillei. „Die Anlage spielt alle Stückerln, aber wenn wir nicht so schnell gewesen wären, hätten wir die Förderungen nicht in diesem Ausmaß bekommen“, wies Gemeindevorstand LAbg. Dipl.-Ing. Christof Seymann auf die schlussendlich erfolgreiche, enge Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister Klaus Glanznig mit dem Land, namentlich LH Peter Kaiser und Gemeindereferent LR Daniel Fellner. GR Christian Bernsteiner: „Eine moderne Anlage mitten in Treffen – wir können wirklich stolz darauf sein! Gratulation unserem Bürgermeister zur Finanzierung.“
Seit 2013 insgesamt 38 Millionen Euro
Wie in kaum einer anderen Gemeinde gelingt es Treffen, die vorhandenen Fördertöpfe des Bundes und Landes anzuzapfen. In der bisherigen Amtsperiode des Bürgermeisters konnten für die verschiedensten Projekte für die Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde Treffen rund 38 Millionen Euro (2013 bis 2024) an Land gezogen werden.

Moderner Raum für Sport, Feuerwehr und Feste
Mit der neuen Sport- und Mehrzweckanlage, nunmehr zwei Spielfeldern, neuen, erweiterten Kabinen und neuer Tribüne, Beleuchtung und Bewässerung, werden nicht nur die Fußballer des SV Treffen ausgezeichnete Bedingungen vorfinden, sondern auch die drei Ortsfeuerwehren für ihre Einsatzübungen und Wettbewerbsveranstaltungen. Priorität wurde auch dem Hochwasserschutz eingeräumt. Auch für die verschiedensten Festivitäten wie Kirchtag und weiteren Ballsportarten wird mit der modernen, zukunftsgerichteten Anlage entsprechender Raum vorhanden sein. „Ein Freudentag für unsere Gemeinde, ein sehr positiver Impuls für das gesellschaftliche Miteinander und ein weiterer wichtiger Schritt zur gewohnten Normalität“, so der Bürgermeister zur neuen Sport- und Mehrzweckanlage, die zum Sommerbeginn eröffnet wird.