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Mittwoch, 9. April 2025

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Sparverhalten in Zeiten hoher Inflation

Nachdem die Pandemie das Sparverhalten in den letzten beiden Jahren massiv beeinflusst hat, ist in diesem Jahr eine Trendwende erkennbar.

An den hohen Sparbetrag der Corona-Jahre haben sich viele gewöhnt, geht jedoch mit ihrem Rückgang gleichzeitig auch eine deutlich niedrigere Zufriedenheit einher. Das zeigt die jährliche, repräsentative Sparstudie anlässlich des Weltspartages im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen.

Nicht zu handeln – die schlechteste Lösung. „Die jüngsten Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank lassen viele Sparer wieder aufhorchen. Aber eines ist weiterhin klar: Das Sparbuch ist für langfristige Vorsorge nicht geeignet, und selbst wenn die EZB die Zinsen noch etwas anhebt, ist man mit den hohen Inflationsraten immer noch weit abgeschlagen. Nicht zu handeln ist derzeit sicherlich die schlechteste Lösung, denn am Sparbuch oder Girokonto ist ein Wertverlust des Geldes garantiert. Die Inflationsrate betrug im September über zehn Prozent und im Jahresschnitt 2022 wird diese zwischen sechs und sieben Prozent betragen. Es macht also Sinn, sich über eine Veranlagung wirklich Gedanken zu machen, um den Wert des Ersparten zu erhalten. Wichtig ist, dass man nicht alles auf eine Karte setzt, sondern sich bei der Geldanlage immer breit aufstellt. Am besten bespricht man sich dazu mit seiner Bankberaterin oder -berater“, unterstreicht Gabriele Semmelrock-Werzer, Vorstandssprecherin der Kärntner Sparkasse.

Der durchschnittliche monatliche Sparbetrag der Sparenden – Trend Kärnten
Der durchschnittliche monatliche Sparbetrag der Sparenden – Trend Kärnten

Im konstanten Wachstum der letzten Jahre. Nach der Bedeutung des Sparens gefragt, geben 75 Prozent an, dass es für sie „sehr“ oder „ziemlich“ wichtig sei. Nachdem der durchschnittliche monatliche Sparbetrag in den letzten beiden Pandemie-Jahren durch den eingeschränkten Konsum überdurchschnittlich stark auf 327 Euro angestiegen war, geht er heuer auf 280 Euro zurück und liegt damit wieder im konstanten Wachstum der letzten Jahre. Damit einher geht auch ein deutlicher Rückgang der Zufriedenheit mit ebenjenem Sparbetrag. Waren 2021 noch 72 Prozent „sehr“ oder „ziemlich“ zufrieden mit der auf die Seite gelegten Summe, sind dies heuer nur noch 56 Prozent.

Das Thema „Vorsorge“ nimmt auch bei den Sparzielen der Kärntnerinnen und Kärntnern eine wichtige Rolle ein: 67 Prozent (keine Veränderung zum Vorjahr) sparen, um einen Notgroschen für spontan anfallende Ausgaben zur Verfügung zu haben, während für 56 Prozent die finanzielle Absicherung, beispielsweise im Falle einer längeren Arbeitsunfähigkeit, im Fokus steht. Um sich später etwas kaufen zu können, stellt hingegen für 45 Prozent einen Grund zum Sparen dar.

: Die Nutzung der verschiedenen Spar- und Investitionsprodukte – Kärnten
Die Nutzung der verschiedenen Spar- und Investitionsprodukte – Kärnten

Inflation fordert Einschränkungen beim Konsum. 56 Prozent der Befragten fühlen sich von der Inflation „stark“ oder „ziemlich“ betroffen. Erweitert man diese Zahl noch um jene, die sie „etwas“ spüren, sind dies schon 83 Prozent. Die Auswirkungen der Teuerung zeigen sich auch beim Spar- und Investitionsverhalten: 25 Prozent geben an, sie würden weniger sparen als noch vor drei, vier Jahren, 12 Prozent hingegen mehr. Mit 63 Prozent legt die Mehrheit jedoch noch immer gleich viel zur Seite. Gerade im Energiebereich, aber auch beim täglichen Einkauf ist die Teuerung bereits persönlich spürbar: „Benzin und Diesel“ (87 Prozent), „Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs“ (74 Prozent), „Strom“ (67 Prozent) und „Brennstoffe wie Öl und Gas“ (55 Prozent) werden hier am häufigsten genannt.

Wo jetzt gespart wird. Den Auswirkungen der Inflation und dem geringeren finanziellen Spielraum geschuldet, müssen sich 57 Prozent der Kärntnerinnen und Kärntner bereits bei ihren Ausgaben einschränken. 39 Prozent  sehen beim „Essen gehen“ und 43 Prozent der „geringeren Nutzung des Autos“ Einsparungspotenzial. 47 Prozent wollen beim Urlaub und 22 Prozent beim Einkauf von Kleidung kürzertreten. Bei Elektronikartikel wie Handy, Computer und Fernseher wollen sich 25 Prozent einschränken. Rund jede Fünfte und jeder Fünfte der Befragten schränkt sich auch beim „Sparen“ ein und legt weniger zur Seite.

Die Sparziele der Sparenden – Kärnten
Die Sparziele der Sparenden – Kärnten

Kärntnerinnen und Kärntner bleiben Wertpapieren treu. Wenn es um Investitionen und Veranlagungen geht, scheuen die heimischen Sparerinnen und Sparer weiterhin das Risiko. Vier von fünf sehen sich selbst grundsätzlich als sehr oder eher sicherheitsorientiert, nur acht Prozent als sehr oder eher risikobereit. Dem entgegen steht, dass die Zahl jener, die das Sparbuch als Anlage- und Investitionsform nutzen, weiter auf 69 Prozent zurückgegangen ist. Auch das Bausparen (50 Prozent) und Versicherungen (35 Prozent) sinken in der Gunst. Unverändert zum Vorjahr veranlagt nach wie vor jede Dritte und jeder Dritte in Wertpapieren (33 Prozent), trotz der jüngsten Abwärtstendenz an den Börsenmärkten.

Marktumfeld für laufendes Ansparen sehr gut. „Dass die Kundinnen und Kunden weiterhin auf Wertpapiere setzen, ist erfreulich. Das gegenwärtige Marktumfeld ist für laufendes Ansparen sehr gut. Natürlich sind auch Fondsparerinnen und -sparer mit dem bereits angesparten Volumen von fallenden Kursen betroffen. Gleichzeitig profitieren sie aber von den schwankenden Märkten, weil mit den weiteren Einzahlungen der Durchschnittskosten-Effekt zum Tragen kommt. Wer es sich also leisten kann, weiter anzusparen, sollte dies auch tun, denn jetzt sind gerade Aktien billiger zu erwerben als noch vor einem Jahr“, betont Gabriele Semmelrock-Werzer, Vorstandssprecherin Kärntner Sparkasse.

Ausmaß der Betroffenheit von Inflation - Kärnten
Ausmaß der Betroffenheit von Inflation – Kärnten
Gabriele Semmelrock-Werzer, Vorstandssprecherin Kärntner Sparkasse AG Foto: Kärntner Sparkasse
Gabriele Semmelrock-Werzer, Vorstandssprecherin Kärntner Sparkasse AG Foto: Kärntner Sparkasse

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Sparverhalten in Zeiten hoher Inflation

Nachdem die Pandemie das Sparverhalten in den letzten beiden Jahren massiv beeinflusst hat, ist in diesem Jahr eine Trendwende erkennbar.

An den hohen Sparbetrag der Corona-Jahre haben sich viele gewöhnt, geht jedoch mit ihrem Rückgang gleichzeitig auch eine deutlich niedrigere Zufriedenheit einher. Das zeigt die jährliche, repräsentative Sparstudie anlässlich des Weltspartages im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen.

Nicht zu handeln – die schlechteste Lösung. „Die jüngsten Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank lassen viele Sparer wieder aufhorchen. Aber eines ist weiterhin klar: Das Sparbuch ist für langfristige Vorsorge nicht geeignet, und selbst wenn die EZB die Zinsen noch etwas anhebt, ist man mit den hohen Inflationsraten immer noch weit abgeschlagen. Nicht zu handeln ist derzeit sicherlich die schlechteste Lösung, denn am Sparbuch oder Girokonto ist ein Wertverlust des Geldes garantiert. Die Inflationsrate betrug im September über zehn Prozent und im Jahresschnitt 2022 wird diese zwischen sechs und sieben Prozent betragen. Es macht also Sinn, sich über eine Veranlagung wirklich Gedanken zu machen, um den Wert des Ersparten zu erhalten. Wichtig ist, dass man nicht alles auf eine Karte setzt, sondern sich bei der Geldanlage immer breit aufstellt. Am besten bespricht man sich dazu mit seiner Bankberaterin oder -berater“, unterstreicht Gabriele Semmelrock-Werzer, Vorstandssprecherin der Kärntner Sparkasse.

Der durchschnittliche monatliche Sparbetrag der Sparenden – Trend Kärnten
Der durchschnittliche monatliche Sparbetrag der Sparenden – Trend Kärnten

Im konstanten Wachstum der letzten Jahre. Nach der Bedeutung des Sparens gefragt, geben 75 Prozent an, dass es für sie „sehr“ oder „ziemlich“ wichtig sei. Nachdem der durchschnittliche monatliche Sparbetrag in den letzten beiden Pandemie-Jahren durch den eingeschränkten Konsum überdurchschnittlich stark auf 327 Euro angestiegen war, geht er heuer auf 280 Euro zurück und liegt damit wieder im konstanten Wachstum der letzten Jahre. Damit einher geht auch ein deutlicher Rückgang der Zufriedenheit mit ebenjenem Sparbetrag. Waren 2021 noch 72 Prozent „sehr“ oder „ziemlich“ zufrieden mit der auf die Seite gelegten Summe, sind dies heuer nur noch 56 Prozent.

Das Thema „Vorsorge“ nimmt auch bei den Sparzielen der Kärntnerinnen und Kärntnern eine wichtige Rolle ein: 67 Prozent (keine Veränderung zum Vorjahr) sparen, um einen Notgroschen für spontan anfallende Ausgaben zur Verfügung zu haben, während für 56 Prozent die finanzielle Absicherung, beispielsweise im Falle einer längeren Arbeitsunfähigkeit, im Fokus steht. Um sich später etwas kaufen zu können, stellt hingegen für 45 Prozent einen Grund zum Sparen dar.

: Die Nutzung der verschiedenen Spar- und Investitionsprodukte – Kärnten
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Wo jetzt gespart wird. Den Auswirkungen der Inflation und dem geringeren finanziellen Spielraum geschuldet, müssen sich 57 Prozent der Kärntnerinnen und Kärntner bereits bei ihren Ausgaben einschränken. 39 Prozent  sehen beim „Essen gehen“ und 43 Prozent der „geringeren Nutzung des Autos“ Einsparungspotenzial. 47 Prozent wollen beim Urlaub und 22 Prozent beim Einkauf von Kleidung kürzertreten. Bei Elektronikartikel wie Handy, Computer und Fernseher wollen sich 25 Prozent einschränken. Rund jede Fünfte und jeder Fünfte der Befragten schränkt sich auch beim „Sparen“ ein und legt weniger zur Seite.

Die Sparziele der Sparenden – Kärnten
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Kärntnerinnen und Kärntner bleiben Wertpapieren treu. Wenn es um Investitionen und Veranlagungen geht, scheuen die heimischen Sparerinnen und Sparer weiterhin das Risiko. Vier von fünf sehen sich selbst grundsätzlich als sehr oder eher sicherheitsorientiert, nur acht Prozent als sehr oder eher risikobereit. Dem entgegen steht, dass die Zahl jener, die das Sparbuch als Anlage- und Investitionsform nutzen, weiter auf 69 Prozent zurückgegangen ist. Auch das Bausparen (50 Prozent) und Versicherungen (35 Prozent) sinken in der Gunst. Unverändert zum Vorjahr veranlagt nach wie vor jede Dritte und jeder Dritte in Wertpapieren (33 Prozent), trotz der jüngsten Abwärtstendenz an den Börsenmärkten.

Marktumfeld für laufendes Ansparen sehr gut. „Dass die Kundinnen und Kunden weiterhin auf Wertpapiere setzen, ist erfreulich. Das gegenwärtige Marktumfeld ist für laufendes Ansparen sehr gut. Natürlich sind auch Fondsparerinnen und -sparer mit dem bereits angesparten Volumen von fallenden Kursen betroffen. Gleichzeitig profitieren sie aber von den schwankenden Märkten, weil mit den weiteren Einzahlungen der Durchschnittskosten-Effekt zum Tragen kommt. Wer es sich also leisten kann, weiter anzusparen, sollte dies auch tun, denn jetzt sind gerade Aktien billiger zu erwerben als noch vor einem Jahr“, betont Gabriele Semmelrock-Werzer, Vorstandssprecherin Kärntner Sparkasse.

Ausmaß der Betroffenheit von Inflation - Kärnten
Ausmaß der Betroffenheit von Inflation – Kärnten
Gabriele Semmelrock-Werzer, Vorstandssprecherin Kärntner Sparkasse AG Foto: Kärntner Sparkasse
Gabriele Semmelrock-Werzer, Vorstandssprecherin Kärntner Sparkasse AG Foto: Kärntner Sparkasse

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