Für seine „Zähmung“ werden insgesamt 2,2 Millionen Euro investiert, allein heuer 600.000 Euro. Der Pöllinger Bach, in Treffen schon seit alters nicht grundlos als
„Katastrophenbach“ apostrophiert, wird derzeit „entschärft“.
In der Marktgemeinde Treffen liegen 58 Wildbach- und zwei Lawineneinzugsgebiete sowie vier Bereiche mit Steinschlaggefährdungen. Nachdem bereits an etlichen Bächen Schutzmaßnahmen ergriffen wurden, wird in den nächsten zwei Jahren – der Baustart erfolgte im April – dem Pöllinger Bach, der den Ort Treffen von der Gerlitzen herab durchfließt, sozusagen das Wasser abgegraben.
SPERRE – SCHLÜSSELBAUWERK
Im Zuge der Regulierungsarbeiten werden unter anderem nicht nur die Abflussverhältnisse im Ortsbereich verbessert, sondern heuer auch die bereits mehr als 80 Jahre alte Geschieberückhaltesperre im Mittellauf gänzlich erneuert. Zum Schutz vor Vermurungen und Hochwässern gilt diese Sperre, die wieder ihre volle Funktionsfähigkeit erhält, als Schlüsselbauwerk. Bei wesentlicher Beteiligung durch Bund und Land ist die Finanzierung der Schutzmaßnahmen gesichert. Durch das gehäufte Auftreten von Starkregen sind Hochwässer natürlich nie gänzlich auszuschließen, doch mit den Schutzmaßnahmen wird ein großer Schritt in Richtung zusätzliche Sicherheit gemacht.
KRITISCHE WETTERLAGEN
„Der Schutz vor Naturgefahren wird immer wichtiger. Die vergangenen Jahre haben uns das aufgrund der oft kritischen Wetterlagen drastisch vor Augen geführt. Hier warten enorme Herausforderungen auf uns – vor allem auch in finanzieller Hinsicht“, dankt Bürgermeister Klaus Glanznig im Besonderen dem gesamten Team des Forsttechnischen Dienstes der Wildbach- und Lawinenverbauung mit Gebietsbauleiter Dipl.-Ing. Michael Botthof und GV Labg. Dipl.-Ing. Christof Seymann für die ergebnisorientierte Kooperation.
„MEILENSTEIN IM HOCHWASSERSCHUTZ“
„Mit diesen Schutzmaßnahmen wird die Sicherheit unserer Bevölkerung enorm erhöht. Die Verbauung des Pöllinger Baches ist ein Meilenstein im Hochwasserschutz der Marktgemeinde Treffen“, betont Glanznig. In den roten und gelben Gefahrenzonen der Marktgemeinde Treffen finden sich 634 Objekte, davon 395 Wohngebäude, in denen mit Hauptwohnsitz rund 1770 Menschen leben.