Dieser Tage erfolgte der Spatenstich für das für Villach so wichtige Hochwasserschutz-Projekt im Bereich von Drau, Gail und Seebach. Bund, Land Kärnten, Verbund und Stadt Villach investieren Millionen von Euro in die Sicherheit.
Drau, Gail und Seebach. Naturkatastrophen werden häufiger. In Erinnerung ist etwa das verheerende Unwetter, welches das Gegendtal 2022 heimsuchte. Es forderte ein Menschenleben und verursachte Millionenschäden an Privathäusern, Betrieben und öffentlichen Einrichtungen. Um ähnlich folgenschwere Ereignisse künftig zu verhindern, investieren Bund, Land Kärnten und Verbund mit der Stadt Villach in den Hochwasserschutz im Bereich von Drau, Gail und Seebach. Die Baukosten für den ersten von drei Abschnitten betragen 7,6 Millionen Euro.
Wasserreferent Landesrat Daniel Fellner: „Investitionen in den Hochwasserschutz sind lebensnotwendig. Die jüngere Vergangenheit hat uns immer wieder vor Augen geführt, wie schnell es zur Katastrophe kommen kann. Zum Schutz der Kärntner Bevölkerung sind Maßnahmen wie diese unerlässlich. Sie sind der wirksamste Mechanismus, um im Ernstfall unsere Häuser und Infrastruktur zu bewahren.“
Bürgermeister Günther Albel: „Vor allem die jüngsten Natur-Katastrophen sollten Warnung genug sein. Städte und Gemeinden müssen sich – eng miteinander abgestimmt – auf solche Ereignisse vorbereiten. Die Stadt Villach hat bereits vor Jahren mit den Planungen angefangen. Nun hat die bauliche Umsetzung für die Sicherheit von morgen begonnen.“
Maßnahmen erster Bauabschnitt
- Unter anderem wird beim tpv Technologiepark Villach ein 800 Meter langer Damm geschaffen, ebenso eine ökologische Ausgleichsmaßnahme mit Uferabflachungen, die der Drau mehr Platz geben, und Inseln.
- Auf Höhe der Firma Papyrus und der Fachhochschule werden eine bestehende Mauer und ein Teil eines Radwegs erhöht. Zudem werden Vorkehrungen für den mobilen Hochwasserschutz getroffen.
- Beim Seebach werden Dämme errichtet. Mit der Renaturierung eines Augebiets wird ein ökologischer Ausgleich geschaffen. Zudem werden gesteuerte Schütztafeln (höhenverstellbare Schieber) installiert. So kann der Wasserspiegel des Magdalenensees reguliert werden, auch wenn sich das Wasser aus der Drau in den Seebach zurückstaut. Zudem wird es eine für Fische passierbare Anbindung des Seebachs an den Magdalenensee geben.
- Schutzmaßnahmen erfolgen beim Silbersee, wo das Gelände auf einer Länge von 85 Metern um 70 Zentimeter erhöht wird.
- In Duel werden zwei landwirtschaftliche Betriebe künftig mit Mauern geschützt.
In St. Ulrich sind eine Schutzmauer und ein Schutzdamm geplant. - Im Bereich Gailspitz-Straße (GAV) wird die Fläche angehoben, auf der zuletzt eine Hundeschule beheimatet war.
- In der Prossowitscher Au an der Gail werden auf einer Länge von einem Kilometer umfangreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen gesetzt und eine Straße entlang des Gailufers entfernt.